Wochenbett-Must-Haves: Dinge, die du wirklich brauchst – nicht die aus dem Instagram-Katalog
Ich kam, ich sah ich stillte.
Und blutete. Und schwitzte. Und saß mit meinem Stillkissen auf dem Bett, als wäre es mein neuer Thron.
Willkommen im Wochenbett, dieser magisch-chaotischen Zeit nach der Geburt, in der alles zwischen hormonell verklärt und körperlich verwüstet schwankt.
Hier ist meine ungeschönte Liste an Dingen, die dir wirklich brauchst – getestet und für gut befunden von einer Mutter, die das Ganze schon zweimal hinter sich hat.
Einige der Links in diesem Beitrag sind Affiliate-Links. Wenn du darüber etwas kaufst erhalte ich eine kleine Provision – für dich ändert sich nichts am Preis. Ich empfehle nur, was ich selbst getestet (und durchgestillt) habe.
Brüste, Uterus und Seele aka die heilige Dreifaltigkeit des Wochenbetts
1. Brüste – Milchbar mit Schmerzpotential

Sie haben’s sich nicht ausgesucht, aber plötzlich sind sie das Zentrum der Welt: deine Brüste. Zwischen Milcheinschuss, Stillschweiß, nassen Flecken und wunden Brustwarzen, brauchst du vor allem eins: gute Produkte und noch bessere Nerven. Hier kommen meine Must-Haves für die Brust.
Still-BHs & Stilleinlagen
Zwei bis drei gute Still-BH’s solltest du dir gönnen. Du brauchst bequeme, elastische Still-BHs ohne Bügel, am besten gleich zwei Nummern größer.
Was auch nicht fehlen darf sind Stilleinlagen. Entweder die Einmal-Stilleinlagen oder die zum Wiederverwenden. Gibt es beides in der Drogerie und verhindert Milchflecken durch auslaufende Brüste bzw. das Gefühl als hätte man sich einen Tee übergeschüttet.
Mobile Milchpumpe & Brustwarzensalbe
Ich habe mir von Beginn an eine mobile Milchpumpe bestellt. Die kann man eigentlich immer gebrauchen, sei es fürs „Ankurbeln“, zur Erleichterung oder zum Abpumpen. Sie schenkt einem eine gewisse Art von Unabhängigkeit und ermöglicht es auch, dass der Papa mal füttern kann 🙂 Eine mobile Milchpumpe ist natürlich besondern praktisch, weil man nicht an irgendwelchen Kabeln hängt und eben mobil ist. Ich habe mir diese hier bestellt Nuliie Tragbare Milchpumpe, die war einfach in der Handhabung und effektiv.
Brustwarzensalbe bzw. Lanolinsalbe ist auch für mich in beiden Wochenbetten notwendig gewesen. Ich habe mir ab und zu die Multi-Mam Kompressen gegönnt, das war wie ein kleiner Kurzurlaub für die Nippel. Der Preis hat sich gelohnt.
Am Anfang der Stillzeit helfen außerdem Kühlpads gegen das Gefühl der „Feuerbälle“ aka glühend pralle Brüste.
2. Uterus- Rückbildung mit Nebenwirkungen

Foto von Charles Deluvio auf Unsplash
Ja, manchmal sieht man nach der Geburt aus wie diese Grapefruit. Nicht mehr so ganz wie vorher eben.
Dein Uterus hat gerade einen kompletten Menschen ausgespuckt. Kein Wunder, dass er jetzt etwas sensibel reagiert. Wochenfluss, Nachwehen, wackeliger Beckenboden – herzlich Willkommen im Club der innerlich Zitternden. Was jetzt hilft: atmungsaktive Schlüppis, saugstarke Einlagen und alles, was es dir da unten ein bisschen leichter macht.
Einlagen fürs Wochenbett
Einlagen aka Surfbretter. Im Krankenhaus brauchst du erstmal nichts, dort gibt es Einlagen und Netzhöschen for free. Für Zuhause sollte man dann aber doch einen angemessenen Vorrat an Einlagen parat haben. Du musst nicht extra die hübsch verpackten Wochenbetteinlagen zum dreifachen Preis kaufen. Geh in der Drogerie einfach in die Abteilung für Erwachsenenwindeln. Ja, genau da – zwischen TENA Lady und XXL-Binde. Die saugen wie ein Schwamm im Monsun, kosten weniger und erfüllen exakt den gleichen Zweck.
Baumwoll Schlüppis statt Netzhöschen
Baumwoll Schlüppis. Die großen von Oma, die Helden des Wochenbetts. Die Sorte, die früher in der Schublade ganz hinten lag – direkt neben der „nur für die Periode“-Fraktion. Ich habe mir schon welche in der Schwangerschaft bestellt, Tanga, Panties und Co. waren mir einfach zu unbequem. Außerdem kann man darin auch keinen Platz für eine Einlage in Gästetuchgröße. Ich habe mir tatsächlich schon in meinen beiden Schwangerschaften diese hier bestellt Damen Baumwoll Slips. Trage ich auch immer noch gerne, da sie sehr elastisch sind und mit der schwankenden Figur mithalten.
Podusche & Arnika Wundtücher
Die Podusche! Ob mit oder ohne Dammriss, mit Schürfwunde, Naht oder einfach nur sehr empfindlich – der erste Toilettengang nach der Entbindung ist ungefähr so einladend wie ein Zahnarztbesuch mit Wurzelbehandlung. Ohne Betäubung.#
Aber keine Sorge: Es gibt Rettung. Sie heißt Podusche.
Oder – in ihrer improvisierten Form – die gute alte Wasserflasche mit Sportverschluss.
Mit der Podusche spülst du während des Pinkelns einfach lauwarmes Wasser über deinen Intimbereich. Das verdünnt den Urin, lindert das Brennen – und du musst kein Klopapier benutzen. Mein Tipp: Hol dir eine Podusche mit angewinkeltem Kopf wie z.B. die HappyPo Dusche. Der Name ist Programm.
Arnika Wundtücher: Den Tipp hatte mir meine erste Hebamme gegeben und er war Gold wert. Ich hatte das Gefühl, dass meine Hämatome und dieses ganze Unten-Rum-Wund-Gefühl deutlich gelinder werden konnte. Zudem haben sie auch noch einen schön kühlenden Effekt. Am besten im Kühlschrank lagern. Hier kommst du direkt zu den Wundtüchern.
3. Die Seele – Zwischen Dattelsucht und Dämmerlicht

Hormone fahren Achterbahn, die Augenringe konkurrieren mit den Stillabständen und die Welt wirkt plötzlich ein bisschen….viel.
Deshalb verdient auch deine Seele eine eigene Kategorie. Hier kommen kleine Dinge mit großer Wirkung: Snacks, Selfcare, Lichtblicke.
Denn ja – das Baby ist süß. Aber du bist es auch wert, gesehen (und versorgt) zu werden.
Must-have im Wochenbett: Die Trinkflasche in Größe „Wombat“
Stillen ist nicht nur emotional verbindend und wunderschön, sondern es macht auch: unfassbar durstig.
Und zwar so als würdest du dich gerade auf einen Ultramarathon vorbereiten. Dein Körper verlangt Wasser. Und zwar viel davon. Deine Sehnsucht nach einer Badewanne voll kühlem Sprudel wird dich und deinen Mann in den Wahnsinn treiben, wenn es nur Gläser bei euch zuhause gibt. Das Fassungsvermögen des idealen Gefäßes sollte den Milliliter Bereich gekonnt umschiffen und sich eher im Liter Bereich ansiedeln.
„Schatz, kannst du mir mal bitte Wasser bringen?“. Diesen Satz wird dein Partner irgendwann im Schlaf murmeln. Also ist es gut für euch beide, wenn du möglichst lange aus dem Gefäß zehren kannst. Hol dir eine riesige Trinkflasche, die du nur ein bis zweimal am Tag auffüllen musst.
So was in Wombat-Größe.
Mein Favorit: Der Stanley Cup ist schick – aber teuer.
Hier ist eine kostengünstigere Alternative mit genau so viel Fassungsvermögen und weniger Influencer Vibes.
Snacks fürs Wochenbett
Stillen ist Leistungssport. Und zwar einer ohne Pause, ohne Medaille und mit ständigem Publikum. Da ist es nur logisch, dass dein Körper nach Energie schreit – und deine Seele manchmal nach Schokolade. Also lass dich auf jedenfall mit Essen verwöhnen und hab immer was essbares in Reichweite.
Meine Tipps für gesunde Energielieferanten beim Stillen sind: Studentenfutter, Bananen mit Mandelmus & Zimt, Datteln (und zwar die Medjool Datteln). Datteln kennst du wahrscheinlich schon aus deiner Schwangerschaft, in der du sie kiloweise inhaliert hast. Getoppt mit einem Stück Zartbitterschoki, Mandelmus und einer kleinen Prise Meersalz, herrlich!
Und ja auch Schokoriegel hier und da sind absolut okay. Du stillst, du fastest nicht.
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